Es gibt mehrere typische Schadensbilder, welche
bei dieser Rollenbauart auftreten und denen in der Regel auch unterschiedliche
Schadensmechanismen zu Grunde liegen.
Klassische Ausfallarten:
Materialverflüssigung:
Wird der Vulkollanbelag
durch die auftretende Walkarbeit thermisch überlastet, beispielsweise durch
gleichzeitiges Auftreten von hoher Last und hoher Geschwindigkeit, kommt es zu
einer Verflüssigung im Inneren des Vulkollanbelages,
was einen sofortigen Ausfall der Rolle bedeutet. Hält die Belastung der Rolle
an, so wächst die flüssige Blase im Innern des Belags bis flüssiger Kunststoff
austritt.
Hydrolyseschaden:
Durch Einwirkung von Feuchtigkeit über
einen längeren Zeitraum kann es zur chemischen Zerstörung von Vulkollan kommen. Der typische Hydrolyseschaden beginnt zunächst
mit einer wachsartigen Oberfläche des Belags, welcher dadurch von außen nach
innen an Elastizität und Materialfestigkeit verliert. Folge sind in der Regel
Materialausbrüche welche zur vollständigen Zerstörung des Belags führen können.
Ähnliche Schadensbilder können auch durch Einwirkung von Chemikalien entstehen.
Blumenkohleffekt:
Bei Einwirkung von hohen Antriebskräften in
Verbindung mit gutem Kraftschluss zwischen Belag und Boden kann die
Materialfestigkeit des Belagwerkstoffs überschritten werden. Es entstehen
ungleichmäßig verlaufende Quer- und Längsrisse auf der gesamten Oberfläche des
Belags. Besteht die Belastung weiter, so vertiefen sich die Risse bis es zu
Materialausbrüchen kommt. Man spricht bei diesem Schadensbild vom so genannten
Blumenkohleffekt.
Überlastungsrisse:
Durch die Verformung des elastischen Belags
bei dynamischer Beanspruchung entstehen an den Stirnseiten erhöhte Druck- und
Schubspannungen. Wird die zulässige Beanspruchung überschritten, kann es hier
zum Einreißen des Belagmaterials über der Bindungsfläche kommen.
Mechanische
Beschädigungen:
Unsachgemäße Handhabung ist für dieses
Schadensbild verantwortlich. Die häufigsten Ursachen hierfür sind
Bindungsschäden:
Zwischen Belag und Felge befindet sich die
so genannte Bindemittelschicht, welche durch Fehler im Produktionsprozess oder
aber durch Überlastung im Betrieb, insbesondere durch hohe Last, Stöße und hohe
Geschwindigkeiten versagen kann. Die Folge ist eine partielle oder vollständige
Belagsablösung.